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Aktuelles
Eröffnung der Preisträgerausstellung 2024
Landrat Thomas Karmasin hat am 8. November die Preisträgerausstellung des Landkreises in der Kulturwerkstatt Haus 10 eröffnet. Diese folgt traditionell auf die große Kunstausstellung und gibt den prämierten Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, im folgenden Jahr eine Auswahl ihrer Werke zu zeigen.
2023 wurde Hanna Strahl mit dem Kunstpreis ausgezeichnet. Lena-Maria Stupitzky und Nick Förster erhielten den Förderpreis für eine Gemeinschaftsarbeit.
Hanna Strahl widmet ihre künstlerische Arbeit allen Menschen, vor allem aber denjenigen, die keinen Platz in unserer Gesellschaft finden und ausgegrenzt werden: „Viele Menschen sind durch diverse Gründe in Armut und soziale Not geraten. Schwache, Wehrlose, Minderheiten, und Menschen, die einfach anders sind und anders leben wollen. Ständig müssen sie sich rechtfertigen und werden sehr schnell in Schubladen gesteckt. Sie alle brauchen mehr Akzeptanz, Gehör und viele Mutige, die sich schützend hinter sie stellen und sich aktiv und interessiert für sie einsetzen.“
All diese Themen sind Hanna Strahl vertraut und begleiten sie seit ihrer Kindheit in der Nachkriegszeit. Sie weiß daher sehr gut, was es bedeutet, wenn man Ausgrenzung, Gewalt, Hunger und Schutzlosigkeit erlebt. Schon damals als kleines Mädchen berührten sie viele Schicksale.
Vorurteile müssen abgebaut werden und Toleranz sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Wenn uns etwas fremd oder unbequem ist, hören wir gerne weg, oder wir haben keine Zeit, uns mit Dingen zu beschäftigen, die unsere bequeme und sehr oft einseitige Sicht- und Lebensweise stören. Hanna Strahl widmet ihr besondere Aufmerksamkeit den Schwächsten, nämlich unseren Kindern. Sie brauchen unsere Hilfe, Anerkennung, Unterstützung, Liebe und Schutz am allermeisten. Durch ihre kunsttherapeutische Arbeit ist sie häufig an den Schicksalen und Lebenswegen vieler Menschen direkt beteiligt, wodurch die künstlerische Arbeit authentisch und glaubhaft wird. Hanna Strahl möchte allen betroffen Menschen hiermit eine Stimme geben – und an uns alle appellieren, sich Gedanken zu machen, aufzuhorchen und hinzusehen.
Seit 2021 arbeiten Lena-Maria Stupitzky und Nick Förster gemeinsam an Projekten wie „Specters of the Internet", „Flurbeunruhigung" und „Thinking like a Forest". In ihrer Arbeit erforschen sie Informationsinfrastrukturen, digitale Medien und Daten durch eine Kombination aus theoretischer Spekulation, technischen Experimenten und kollektiven Performances.
"Specters of the Internet" wurde 2023 mit dem Förderpreis des Landkreises Fürstenfeldbruck und 2024 mit dem Lab Award ausgezeichnet. Das Projekt war 2024 unter anderem beim MESH Festival für Kunst und Technologie in Basel, dem Lab.30 Medienkunstfestival Augsburg und dem Festival der Zukunft im Deutschen Museum München vertreten und wird nun in einer deutlich weiterentwickelten Form erneut im Rahmen der Preisträgerausstellung präsentiert.
Lena-Maria Stupitzky und Nick Förster laden zu einer kybernetischen Séance ein. Dabei gehen sie als paranormale Ermittlerinnen und Ermittler unheimlichen Phänomenen mit verschiedenen Geisterjagd-Tools nach. Mit EMF-Detektoren erforschen sie Netzwerk-Verschwörungen und stimmen sich auf 5G-Strahlung ein. Die WIFI-Sniffer fangen unsichtbare Präsenzen, die uns wie ein Schatten folgen. IP-Karten und die Ouija-API öffnen Wege in vergessene Netzwerke.
Tief im digitalen Orkus beschwören sie in ihrer Séance die Genossin Alexa und befragen Zuse's Z3 nach ihrer unerfüllten Aufgabe. Die Séance thematisiert eine Untersuchung einer lokalen WIFI-Anomalie, die zum Access-Point von obskuren Geschichten über unsichtbare Arbeit und verlorener Zukunft wird.
„Informationstechnologien wurden schon immer von übernatürlichen Phänomenen begleitet. Mit der Einführung der Telegraphie begannen die Verstorbenen durch binäres Klopfen zu kommunizieren. Heute glauben wir an künstliche Intelligenz, 5G-Verschwörungen und Krypto-Währungen. Aberglaube ist ein zentraler Bestandteil der User Experience digitaler Welten“, erklärt das Künstler-Duo.
Die sehenswerte Ausstellung können vom 9.11 – 24.11.2024 in der Kulturwerkstatt Haus 10 (Fürstenfeld 10b, 82256 Fürstenfeldbruck) jeweils freitags von 16 – 18 Uhr und am Samstag und Sonntag von 10 – 18 Uhr besichtigen.
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