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Aktuelles
Präsentation der App zum digitalen Erinnerungsort des Olympia-Attentats 1972 in Fürstenfeldbruck auf dem Fliegerhorst
Der digitale Erinnerungsort rückt das Gedenken an die zwölf Opfer in den Mittelpunkt und bietet die Möglichkeit, sich virtuell einen Überblick über die Geschehnisse an dem Ort zu verschaffen, an dem das Attentat sein tragisches Ende nahm.
Während die Website des digitalen Erinnerungsorts (https://www.erinnerungsort-fuerstenfeldbruck1972.de) neben dem Polizeieinsatz in Fürstenfeldbruck auch die Olympischen Spiele von 1972 im Allgemeinen und die Nachgeschichte der Ereignisse betrachtet, liegt der Fokus der App („Erinnerungsort 72“, zum Download bereitgestellt im Google Play Store und App Store) auf den Geschehnissen rund um den alten Tower des Fliegerhorstes selbst. Mit einem mobilen Endgerät sieht jeder Nutzer/ jede Nutzerin aktuelle und historische Aufnahmen des alten Towers und Rollfelds und orientiert sich durch Drehen des Handys oder Tablets. In sieben Stationen werden die entsprechenden Informationen zum Geschehen in verschiedenen Medienformaten angeboten. Das Spannende an der App ist, dass sie sowohl direkt vor Ort als auch virtuell ortsunabhängig funktioniert, also beispielsweise von zu Hause oder vom Klassenzimmer aus. Allerdings liegt der Ort des Geschehens noch immer im militärischen Sicherheitsbereich und ist deshalb nach wie vor nur im Rahmen von organisierten genehmigten Führungen zu besichtigen.
Der Landkreis lud am Freitag, den 10.03.2023, um 14.00 Uhr zu einer Präsentationsveranstaltung auf den Fliegerhorst ein, um die App insbesondere einem jungen Publikum vorzustellen. Diese Veranstaltung hat erstmals die Möglichkeit geboten, die App des digitalen Erinnerungsortes direkt am Ort des Geschehens zu erleben, wodurch die Geschehnisse noch eindrücklicher vermittelt werden können.
Dr. h.c. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sowie Carmela Shamir, die Israelische Generalkonsulin, kamen zu diesem Termin, um die neuesten Entwicklungen des Projektes zu sehen. Zusammen mit Landrat Thomas Karmasin besichtigten sie die digitale Darstellung. Außerdem wurden zehn Schüler und eine Schülerin des Graf-Rasso-Gymnasiums in Fürstenfeldbruck eingeladen. Sie haben sich unter der Leitung ihres Geschichtslehrers Wolfgang Seufert im Rahmen des Gedenkjahres 2022 bereits intensiv mit dem Olympia-Attentat auseinandergesetzt und im November 2022 eine eigene Gedenkveranstaltung an ihrer Schule durchgeführt. Nach den Begrüßungen und Reden der politischen Vertreterinnen und Vertreter haben die Schülerin und Schüler ihre Fragen rund um den digitalen Erinnerungsort im Rahmen einer Podiumsdiskussion an Landrat Thomas Karmasin gerichtet.
Seit der Veröffentlichung im September haben bereits mehr als 4.600 Userinnen und User aus rund 70 verschiedenen Ländern die Website besucht, die App wurde insgesamt mehr als 1.100 Mal heruntergeladen. Ziel ist es, den digitalen Erinnerungsort bekannter zu machen, vor allen Dingen ihn in die Schulen zu bringen und für die historisch-politische Bildungsarbeit zu nutzen. Weitere Veranstaltungen und Aktionen mit Schülerinnen und Schülern sind in Planung.
Der digitale Erinnerungsort zum Olympia-Attentat 1972 in Fürstenfeldbruck ist seit Januar 2023 in den sozialen Netzwerken vertreten. Auf Facebook und Instagram werden unter „erinnerungsort72“ die Inhalte und Funktionen der Website und App vorgestellt, über die Geschehnisse vom 5.9.1972 informiert, den 12 Opfern des Attentats gedacht und Hass und Antisemitismus entgegengetreten. Der Landkreis freut sich über weitere Interessenten, die den Kanälen folgen.
Das Projekt wird gefördert durch den Freistaat Bayern, vertreten durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus, die BMW Group, das Internationale Olympische Komitee, den Deutschen Olympischen Sportbund sowie seit 2023 durch die Sparkasse Fürstenfeldbruck und die Bayerische Sparkassenstiftung. Prof. Dr. Ulrich Reuter, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Sparkassenstiftung, dazu wörtlich: „Aus den tragischen Ereignissen des 5. September erwächst uns allen eine große Verantwortung und Verpflichtung, die wir als Gesellschaft auch erfüllen müssen.“
Landrat Thomas Karmasin ist dankbar für die Unterstützung und stolz auf das Geschaffene: „Ich freue mich, dass wir heute in dieser Runde die App erstmalig live erleben können und möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Personen bedanken, die an der Entstehung der App beteiligt waren und die Realisierung erst möglich gemacht haben. Der Landkreis ist stolz auf diese Errungenschaft.“
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