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Ausstellung „Hilfe für die Heiden. Übersee-Mission, Heimat und das Bild von Afrika (1887–1965)“ am Bauernhofmuseum Jexhof

02.12.2016

Der Jexhof, das Bauernhofmuseum des Landkreises Fürstenfeldbruck, zeigt vom 2. Dezember 2016 bis 29. Januar 2017 die Sonderausstellung „Hilfe für die Heiden. Übersee-Mission, Heimat und das Bild von Afrika (1887–1965)“.

„Nickneger" – so hießen die Missionssammelfiguren, die früher in fast jeder Kirche an der Weihnachtskrippe standen. Hatte man eine Münze eingeworfen, bedankte sich die Figur durch Nicken. Mit dem Rückzug der europäischen Kolonialmächte vom afrikanischen Kontinent in den 1960er Jahren und der aufkommenden Rassismus-Diskussion verschwanden nach und nach auch die kleinen Spendensammler vor der Weihnachtskrippe. Der Wandel der Missionssammeldosen zeigt damit auch den Wandel des Missionsverständnisses. Man spricht inzwischen von der Solidarpartnerschaft mit den Entwicklungsländern. Neben der Afrika-Mission war es um die Wende ins 20. Jahrhundert das Interesse des „Zivilisierten" Europas an den exotischen „Unzivilisierten", das zu den herrschenden Vorstellungen von den angeblich „primitiven" Fremden beitrug. In Völkerschauen, aber auch in Kinderbüchern und Schulwandtafeln nahm das Klischee von Afrika Gestalt an, das zwischen rassistischer Diskriminierung und romantischer Sehnsucht schwankte. Die Sonderausstellung versucht, die Afrika-Mission St. Ottiliens, die Lebenswelt der Missionare, die Unterstützung durch die Heimat und das vielfach transportierte Bild von Afrika schlaglichtartig zu beleuchten. Zu den zentralen Objekten gehören eben auch – die damals sogenannten „Nickneger". Die Weihnachtsausstellung ist Dienstag bis Samstag von 13 bis 17 Uhr (Montag Ruhetag – außer an Feiertagen), Sonn- und Feiertage von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Heiligabend und Silvester ist geschlossen. Während der Öffnungszeiten sorgen die Wirtsleute in der historisch eingerichteten Wirtsstube mit Kaffee und Kuchen, Getränken und leckeren Gerichten für das leibliche Wohl der Besucher. Weitere Informationen bei der Museumsverwaltung im Landratsamt Fürstenfeldbruck unter Tel. 08141 519-205 oder im Internet unter www.jexhof.de. Anhang: König Ludwig III. beim Besuch des Missionsmuseums in St. Ottilien, 1914 (Quelle: Heinrich Widmann) Kolonialwarengeschäft in Alling, um 1910 (Quelle: Bauernhofmuseum Jexhof) Kinder tragen einen Missionar, 1929 (Quelle: St. Ottilien) „Nickneger", um 1938 (Quelle: Johann Pfister, Foto: Ruth Strähhuber) Zurück
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