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Landrat Thomas Karmasin feiert am 28. November 2022 seinen 60. Geburtstag

24.11.2022
Porträtfoto

Landrat Thomas Karmasin

Landrat Thomas Karmasin feiert am 28. November 2022 seinen 60. Geburtstag. Zu diesem Anlass senden wir nachfolgendes Interview inklusive Vita sowie aktuellem Porträtbild.

 

Interview

Sie werden am 28. November 60 Jahre alt. Sehen Sie dem Tag mit gemischten Gefühlen entgegen?
Ja. Die Natur kennt ja keine Stichtage oder Jubiläen. Das haben wir Menschen erfunden, damit wir innehalten und zurück und/oder nach vorne schaun. Das ist gut, aber es hat auch ein bisschen was von Prüfung, und da ist man doch immer irgendwie angespannt, auch wenn man sich brav angestrengt hat ...

Sie wurden 1996 mit 33 Jahren als jüngster Landrat Bayerns ins Amt gewählt. Auf welche Begebenheiten blicken Sie heute, 26 Jahre später, gerne oder auch nicht so gerne zurück?
Ich blicke gerne zurück auf unendlich viele Begegnungen mit Menschen. Mit sogenannten „Großen" und sogenannten „Kleinen". Darauf, dass jeder Mensch seine eigene Geschichte erzählt und seinen eigenen Wert hat, unabhängig davon, welche Position er bekleidet.
Ich bin dankbar, dass ich unglaublich viel an Themen lernen und kennenlernen durfte, denen ich in meinem Beruf als Anwalt wohl nicht in gleicher Weise begegnet wäre. Ich blicke ungern auf manche emotional aufgeladene Kreistagsdebatte in meiner Anfangszeit zurück, die auch nicht frei von Verletzungen geblieben ist. Ich sage selbstkritisch: Auch ich selbst war daran mitbeteiligt. Ich hatte als junger Mann noch nicht die Souveränität, die wünschenswert gewesen wäre, um das zu vermeiden.

Schenken Sie uns eine Lebensweisheit, die uns durch die vielen Krisen hilft.
Auch wenn's manchmal schwerfällt: „Versäume keinen fröhlichen Tag und lass‘ Dir die Freuden nicht entgehen, die Dir beschieden sind." Altes Testament, Buch Jesus Sirach 14,14.

Wer sollte Sie spielen, wenn Ihr Leben verfilmt würde?
Ich kenne leider ganz wenig Schauspieler mit Namen und man bräuchte für die lange Zeit ja mindestens zwei ... Wenn ich mir was wünschen darf, denke ich an George Clooney, der wirbt für Espresso, das passt ganz gut. Aber so im täglichen Leben passt wohl eher Thomas Loibl (Kühn hat zu tun).
 
Mit wem würden Sie gerne tauschen?
Mit Gabriel Zuchtriegel, er ist der Leiter der Ausgrabungsstätte in Pompei und war vorher der Chef in Paestum ... (Natürlich nur, wenn ich beim Tausch seine Fähigkeiten mitbekäme).

Welches politische oder gesellschaftliche Projekt würden Sie beschleunigt wissen wollen?
Eigentlich keines. Im Gegenteil, es wäre gut, wenn sich die Politik etwas mehr Zeit zum Nachdenken nehmen würde. Wir bekommen aus Berlin Fristen zur Stellungnahme zu wichtigen Gesetzen, die betragen nicht selten drei Stunden. Entsprechend schlecht sind die Gesetze dann. Nicht ohne Grund werden sogenannte „Reparaturgesetze" auf den Weg gebracht, obwohl die zu reparierenden Gesetze noch nicht mal in Kraft sind. Stellen Sie sich mal vor, Sie kaufen ein neues Möbelstück, und ein Reparaturset wird gleich mitgeliefert, weil das Möbel wackelt.

Mit einem Wort: Wie ist die Lage der Nation?
Aufgescheucht.

Welches Argument können Sie nicht mehr hören?
Irgendetwas noch so Banales des politischen Tagesgeschäfts sei „eine Frage der Gerechtigkeit". Seit zweieinhalbtausend Jahren zerbrechen sich die klügsten Köpfe der Menschheitsgeschichte darüber den Kopf, was „gerecht" sei und wir benützen das Wort als Schlagwort auf Wahlplakaten. Da wäre es besser, wir würden „Sonnenschein" drauf schreiben, darunter verstehen wenigstens alle das Gleiche ...

Worüber können Sie lachen?
Meine Lachschwelle ist ziemlich niedrig. Ich kann über einen lustigen Versprecher genauso lachen, wie über eine schlagfertige Zwischenbemerkung oder über eine gute Pointe. Wichtig ist nur: am besten schon in der Früh‘ damit anfangen.
 
Was war Ihr letzter Post auf Facebook? Wie viele Likes haben Sie dafür bekommen? Freut Sie das?
Da war ich in letzter Zeit ziemlich faul. Ich benutze Facebook auch mehr, um mal Diskussionen anzustoßen oder mal jemandem zu widersprechen, ohne gleich eine große Presseverlautbarung abzugeben. Natürlich freue ich mich über Zustimmung, aber ich weiß natürlich auch, dass die eigene Freundesliste nicht repräsentativ ist, auch wenn meine ziemlich plural ist. Mich den ganzen Tag auf Facebook selbst bespiegeln mag ich eigentlich nicht ...

 

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