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Infoveranstaltung im Landratsamt Fürstenfeldbruck: „Weniger Resistenzen durch umsichtigen Antibiotikaeinsatz“

22.10.2019

Infoveranstaltung und Podiumsdiskussion am Montag, den 18. November im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Fürstenfeldbruck

Die zunehmende Resistenzentwicklung von Bakterien macht die Behandlung von vielen Infektionen immer schwieriger. Ursache ist vor allem die unkontrollierte Anwendung von Antibiotika. Qualitätssicherungsmaßnahmen für die Antibiotikaverschreibung werden weltweit im Rahmen von Anti-Biotic Stewardship (ABS)-Programmen durchgeführt („stewardship“ = Verantwortung). ABS-Maßnahmen finden bis jetzt vor allem an den Kliniken statt, im Klinikum Fürstenfeldbruck seit mehr als zehn Jahren.
ABS-Programme haben in vielen Studien zu besseren Behandlungsergebnissen und zur Reduktion von Nebenwirkungen, Resistenzentwicklungen und Kosten geführt. Da im humanmedizinischen Bereich 85% der Antibiotika ambulant verschrieben werden, ist es wichtig, dass auch niedergelassene Ärzte sich an qualitätssichernden Maßnahmen im Bereich der Infektionsbehandlung beteiligen.
Deshalb wurde im Landkreis Fürstenfeldbruck Anfang des Jahres auf Initiative des ABS-Teams des Klinikums Fürstenfeldbruck ein Arbeitskreis gegründet, um in der lokalen kollegialen Umgebung ein Fortbildungs- und Unterstützungskonzept zu schaffen, das die Aufmerksamkeit für dieses Thema im ambulanten Sektor schärft und eine Umsetzung in Praxis und Apotheke erleichtern soll. In diesem Arbeitskreis engagieren sich niedergelassene Ärzte, Apothekerinnen, ABS-Experten des Klinikums Fürstenfeldbruck und Vertreter des Gesundheitsamtes und des Ärztlichen Kreisverbandes. Unterstützt wird das Projekt durch Landrat Thomas Karmasin, der die Schirmherrschaft übernommen hat.
Die Brucker Antibiotika Resistenz Initiative (BARI) hat eine praxisnahe Leitlinie erstellt, die die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen bei der antibiotischen Behandlung der gängigsten Infektionserkrankungen in der hausärztlichen Versorgung unterstützt. Es wurde ein Antibiotikapass (siehe Anhang) entworfen, in den die Antibiotikatherapien eines Patienten eingetragen werden können. So behalten die behandelnden Ärzte und auch der Patient einen Überblick über die in der Vergangenheit verwendeten Antibiotika.

Am Montag, den 18.11.2019, dem Europäischen Antibiotikatag, veranstaltet die BARI-Projektgruppe für alle interessierten Landkreisbürger von 19.00 Uhr bis ca. 20.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Fürstenfeldbruck eine Informationsveranstaltung mit Podiumsdiskussion zum Thema „Weniger Resistenzen durch umsichtigen Antibiotikaeinsatz.“
Die Besucher können sich im Rahmen eines kurzen Vortrags von PD Dr. Florian Weis, Ärztlicher Direktor des Klinikums Fürstenfeldbruck, und eines Infostands über die aktuelle Problematik der Antibiotikaresistenzen informieren. In der anschließenden Podiumsdiskussion sprechen Experten aus verschiedenen medizinischen Bereichen (Dr. Bertrand Hirl, Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München, Dr. Rainer Jund, HNO-Arzt aus Puchheim, Dr. Emanuel Nies, Allgemeinarzt aus Mammendorf, Dr. Hermann Schubert, Hygienebeauftragter des Klinikums Fürstenfeldbruck, Christian Sickau, Apotheker und Leiter der Johannes-Apotheke Gröbenzell, Dr. Lorenz Weigl, Leiter des Gesundheitsamtes Fürstenfeldbruck) über das Thema und beantworten Fragen der Zuhörer. Zurück
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