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Klima-Tipps zur Fastenzeit: Biomüll selbst kompostieren

15.03.2021

Klima-Tipps zur Fastenzeit - Eine Gemeinschaftsaktion der Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager im Landkreis Fürstenfeldbruck

Die Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager des Landkreises sowie der Städte und Kommunen Maisach, Germering, Puchheim, Fürstenfeldbruck und Eichenau geben wöchentlich in der Fastenzeit praktische Tipps, wie sich der Alltag mit einfachen Tricks klimafreundlicher gestalten lässt. Alle Beiträge sind auch auf der Webseite des Landratsamts Fürstenfeldbruck unter Bau & Umwelt, Klimaschutz, in der Rubrik „Klimaschutz im Alltag“ zu finden. Einfach und schnell ist die Seiter durch Scannen des QR-Codes zu finden.

Diese Woche informiert der Klimaschutzbeauftragte der Stadt Fürstenfeldbruck.


Biomüll selbst kompostieren

Biomüll gehört nicht in den Restmüll

Wenn im eigenen Haushalt Müll anfällt, dann ist diese Bezeichnung „Abfall“ für einen bestimmten Bestandteil des vermeintlichen „Mülls“ falsch gewählt. Bei sogenannten organischen Abfällen handelt es sich vielmehr um einen wertvollen Rohstoff, der nicht in die Restmülltonne gehört. Das kostbare Material sollte stattdessen in den natürlichen Kreislauf der Natur zurückgeführt werden, indem aus den angefallenen organischen Restmengen durch Kompostierung neue Erde entsteht.

Auch im Landkreis Fürstenfeldbruck landet nach den Ergebnissen einer Untersuchung für den Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises noch immer zu viele organische Abfälle im Restmüll. Neben der Möglichkeit den Biomüll über die Angebote des AWB wieder dem Stoffkreislauf zuzuführen gibt es auch die Möglichkeit den anfallenden Rohstoff selbst zu kompostieren. Was es hierbei zu berücksichtigen und zu entdecken gibt, möchte der folgende Artikel kurz anreißen. Für Interessierte gibt es zum Schluss ein paar Literaturtipps.

 

Organische Restmengen

Doch beginnen wir von vorne – was sind organische Abfälle beziehungsweise Restmengen, die im Haushalt anfallen? Umgangssprachlich spricht man hierbei häufig auch von „Biomüll“. Üblicherweise fallen organische Restmengen zum einen in der Küche an und zum anderen auf Balkon, Terrasse oder Garten. Sind es in der Küche meistens Schalen von Gemüse, Eierschalen oder Kaffeesatz, so sind es im anderen Bereich beispielsweise welke oder abgestorbene Pflanzenteile.

 

Geruchfrei kompostieren mit der Wurmkiste bzw. dem Wurmkomposter

Aus diesen Resten lässt sich, egal, ob man nun einen Garten oder eine Wohnung besitzt, eigener Kompost herstellen. Während Gartenbesitzer den eigenen Kompost für Rasenschnitt und Laub kennen, sind die Möglichkeiten, auch auf Terrasse, Balkon und selbst in der Wohnung geruchsfrei zu kompostieren, noch nicht überall bekannt. In Japan beispielsweise ist der so genannte „Bokashi“ weit verbreitet, ein Gefäß, das unter Luftausschluss Biomüll fermentiert. In unseren Breitengraden sind es in den vergangen Jahren mehr und mehr die so genannten „Wurmkisten“, die nun auch bei einer breiteren Öffentlichkeit auf immer mehr Interesse stoßen. Und dies zurecht: Auf kleinstem Raum bieten sie die Möglichkeit in den eigenen vier Wänden dabei zuzusehen, wie aus den organischen Resten der Grundstoff für neue Pflanzen entsteht. Schlüssel hierfür sind Kompostwürmer, die sich in einer geschützten Kiste, die nicht größer als ein gewöhnlicher Hocker sein muss, durch die organischen Reste arbeiten und so den Biomüll mit dem umgebenden Bodenleben kompostieren. Als Endergebnis erhält man mit etwas Geduld und Pflege neben spannenden Mitbewohnern wertvollen Kompost für die eigenen Pflanzen.

 

Ein Hobby für Jung und Alt

Gestartet wird mit einer Kiste aus Holz, die zugleich als Hocker oder Bank dienen kann. Diese gibt es fertig zu kaufen. Oder man bastelt sie sich selbst - ein prima Projekt zusammen mit den Kindern. Anschließend Würmer in die Kiste setzen, Diese holt man entweder aus einem bestehenden Kompost oder bezieht sie alternativ über einen Fachhändler. Nicht zu verwechseln sind die Kompostwürmer mit den gemeinen Regenwürmern im Garten. Gefüttert werden sie nun regelmäßig mit anfallenden Lebensmittelresten. Hierfür nicht geeignet Reste von verarbeiteten Lebensmitteln wie beispielsweise Käserinde. Der Pflegeaufwand für die Kompostwürmer ist im Vergleich zu anderen Haustieren gering. Für Kinder ist die Wurmpflege ein tolles Erlebnis mit Lerneffekt, bei dem es den natürlichen Kreislauf hautnah zu entdecken gilt.

 

Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz

Der Aufbau von Boden durch Kompostierung ist auch ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Er fördert nicht nur die Flora als wertvoller Nährstofflieferant und belebt das natürliche Bodenleben, sondern trägt auch zur Bindung von CO2 im Boden bei.

Noch ein Gedanke zum Schluss zum Thema organischer Restmengen gerade in der Küche: Besser als die Kompostierung ist natürlich die Vermeidung von Restmengen. Also das Gemüse sich zur Abwechslung einmal mit Schale schmecken lassen. Auch nicht jedes welke Blatt muss sofort in den Biomüll wandern

 

Wenn Sie neugierig geworden sind, dann legen Sie noch dieses Frühjahr den Grundstein zum neuen Hobby. Unter den Stichwörtern „Wurmkiste“ oder „Wurmkomposter“ sind sowohl im Internet, als auch in der Bibliothek weiterführende Informationen zum Thema zu finden.

 

Weitere Klimatipps:

Saisonale und Regionale Ernährung

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Der Weg zur eigenen Energieautarkie

Klimabewusst im Badezimmer

 

 


 

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