Landratsamt Fürstenfeldbruck
Leitbild-Prozess
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2. Leitbild-Prozess

Mit dem EUPAS-Beschluss vom 14.06.2018 wurde einstimmig entschieden, dass sich das Regionalmanagement im Rahmen eines Projektes in der Förderperiode 2019 bis 2022 der konzeptionellen Weiterentwicklung des Leitbildes für den Landkreis Fürstenfeldbruck widmen sollte.

Da seit der Stärken-Schwächen-Analyse von 2008 und dem Beschluss des Leitbildes von 2013 bereits einige Jahre vergangen waren, sollten aktuelle Herausforderungen für den Landkreis Fürstenfeldbruck bei der Weiterentwicklung berücksichtigt und somit die Leit- und Fachziele ergänzt werden. Des Weiteren sollten bestehende Konzepte und Entwicklungsstrategien, die damals entwickelt (u.a. Nahverkehrsplan, Seniorenpolitisches Gesamtkonzept) bzw. die in den letzten Jahren erarbeitet wurden (u.a. Klimaschutzkonzept, Räumliche Entwicklungsstrategie), berücksichtigt und deren Ergebnisse einbezogen werden.

Das Regionalmanagement hat in enger Absprache mit weiteren Fachstellen die Koordination des Prozesses übernommen, während Vertreterinnen und Vertreter aus dem Landratsamt, den Kommunalverwaltungen, der Politik und externer Institutionen sowie Bürgerinnen und Bürger eingeladen waren, in den Arbeitsgruppen und Workshops mitzuwirken.

Wie auch beim ersten Leitbildprozess sollten aus den übergeordneten Zielen Projekte abgeleitet werden, die dann auch zukünftig wieder die Arbeitsgrundlage für das Regionalmanagement sowie weiterer Fachstellen im Landratsamt im Sinne einer nachhaltigen Kreisentwicklung darstellen werden.

 

Organisation und Ablauf der Leitbilddiskussion

Um aktuellen Herausforderungen im Landkreis Rechnung zu tragen, sollte das Leitbild im Rahmen des Projektes „Weiterentwicklung des Leitbildes für den Landkreis“ auf Grundlage einer aktuellen Bestandsanalyse sowie unter Beteiligung von Fachexpertinnen und -experten sowie der Öffentlichkeit überarbeitet werden. Hierfür wurde zum einen eine erneute Stärken-Schwächen-Analyse durchgeführt und zum anderen eine Steuerungsgruppe unter Vorsitz von Herrn Landrat Thomas Karmasin sowie ausgewählten Referentinnen und Referenten aus dem Kreistag eingerichtet. Bei der Auftaktveranstaltung für den Leitbildprozess wurden die Ergebnisse der Stärken-Schwächen-Analyse vorgestellt. Zudem diente das Leitbild aus dem Jahr 2013 als Diskussionsgrundlage für neue Ziele und Projekte.

Auf der Arbeitsebene wurden vier Arbeitsgruppen gebildet, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Politik, der Verwaltung sowie externen Initiativen und Verbänden zusammensetzten. Der Bereich „Öffentliche Haushalte und Finanzen“ wurde dabei als übergeordnetes Themenfeld gesondert behandelt, da dieser in allen übrigen Themenbereichen einfließt.

Folgende Themenbereiche wurden zu Arbeitsgruppen zusammengefasst:

  • AG1 (Familie, Kinder, Jugend; Bildung; Soziales; Gesundheit)
  • AG2 (Kultur; Sport; Naherholung und Tourismus)
  • AG3 (Wirtschaft; Mobilität; Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung)
  • AG4 (Land- und Forstwirtschaft; Klimaschutz und Energie; Umwelt- und Naturschutz)

In mehreren Sitzungen entwickelten die Arbeitsgruppen Leit- und Fachziele zu ihren Themenbereichen, welche den Landkreis zielgerichtet und nachhaltig weiterentwickeln sollen. Überarbeitet wurde auch die Präambel des aktualisierten Leitbildes, welche nun verstärkt die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 adressiert und deren Umsetzung auf kommunaler Ebene im Leitbild verankert. Die Steuerungsgruppebegleitete den gesamten Leitbildprozess und diskutierte die Ergebnisse sowie die währenddessen aufgekommenen Fragestellungen zum weiteren Vorgehen.

Auf der Beteiligungsebene sollten zusätzlich drei Bürgerworkshops stattfinden, bei denen die Projektwünsche der Öffentlichkeit abgefragt werden sollten. Zweck der Partizipationsmöglichkeit war ebenso die breitere Legitimation des Leitbildes. Nach einer durch das Regionalmanagement durchgeführten Ausschreibung wurde die cima GmbH aus München als externer Dienstleister zur Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Bürgerworkshops beauftragt. In letztendlich zwei Bürgerworkshops und einem Jugendworkshop mit je 25 Teilnehmenden wurde eine Fülle an Projektwünschen und Ideen gesammelt. Die Ergebnisauswertung, die Vorauswahl von maximal 5 Projekten und deren Ausarbeitung erfolgte durch die jeweiligen Fachstellen und das Regionalmanagement. In einem abschließenden Arbeitsgruppentreffen Ende 2021 wurden die Projekte und Ziele finalisiert. Das daraus entstandene Gesamtkonzept wurde abschließend mit den Teilnehmenden der Arbeitsgruppen festgesetzt und mit der Steuerungsgruppe abgestimmt.

 

 

Ergebnisse 

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der Zeitplan des Leitbild-Prozesses nicht gänzlich eingehalten werden. Wegen vorgegebener Kontaktbeschränkungen mussten einige Treffen verschoben oder angepasst durchgeführt werden. Trotzdem liegen zum Abschluss des Projektes aufgrund des hohen Engagements aller Beteiligten und deren eingebrachten Zeit umfangreiche Ergebnisse mit vielfältigen Zielen und Projektmaßnahmen vor. Den pandemiebedingten Herausforderungen konnte mit kleineren Anpassungen bezüglich des Ablaufs und der Inhalte zielgerichtet begegnet werden. Die Ergebnisse des Weiterentwicklungsprozesses wurde den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises bei der Regionalkonferenz 2022 vorgestellt. 

Das Leitbild als ergebnis- und umsetzungsorientiertes Strategie- und Handlungsprogramm besteht nun aus einer aussagekräftigen Präambel, zukunftsweisenden Leit- und Fachzielen sowie bedarfsgerechten Projekten. Dabei richtet sich das Leitbild in seiner Gesamtheit nach den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 aus und gibt zielgerichtete Handlungsmöglichkeiten für die Umsetzung auf kommunaler Ebene an. Um den Willen des Landkreises zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung unter Einbezug der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele auf kommunaler Ebene zu bekräftigen, ist am Ende des Leitbildes eine Resolution beigefügt, deren Zeichnung den Landkreis Fürstenfeldbruck als Mitglied der „Agenda2030 Kommunen“ ausweist.

 

Das Regionalmanagement im Landkreis Fürstenfeldbruck wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.
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